Bad Hersfeld. Kürzlich absolvierten neun Taucheranwärter der Stufe 2 und ein Lehrtaucheranwärter ihre Abschlussprüfung nach fast zwei jähriger Ausbildung bei der Feuerwehr Bad Hersfeld. Bereits im Januar 2015 begannen die zehn Anwärter den Tauchlehrgang mit Absolvieren des deutschen Rettungsschwimmerabzeichens in Silber, welches unter anderem zu den Voraussetzungen zum Bestehen des Lehrgangs zählt. Nachdem die erste Hürde gemeistert wurde, begann im Juli 2015 der Theoretischen Unterricht. Dabei mussten die Absolventen insgesamt 40 Stunden Theorie in verschieden Fachbereichen zum Thema Tauchen hinter sich bringen. Nachdem alle Anwärter die Theoretische Prüfung bestanden hatten, wurde mit dem praktischen Teil des Lehrganges begonnen. Insgesamt wurden bis zur Praktischen Prüfung im November 2016, 450 Tauchgänge von den Taucheranwärtern in Schwimmbädern und Freigewässern geleistet. Am Tag der Abschlussprüfung mussten alle nochmals ihr erlerntes
Können in der Praxis vor einer Fünfköpfigen Prüfungskommission beweisen. Gebildet wurde die Prüfungskommission von verschiedenen Lehrtauchern. Unter anderem Andreas Matz, Vorsitzender der IG Tauchen, sowie der Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar, dem stellv. Stadtbrandinspektor Christian Seelig und dem verantwortlichen Lehrtaucher der Tauchgruppe der Feuerwehr Bad Hersfeld.
An einem abgelegenen Anglersee zwischen Friedlos und Mecklar, musste eine Einsatzübung abgearbeitet werden. Bei dieser Übung wurden die einzelnen Taucheranwärter während des Tauchganges anhand verschiedener erlernter Vorgänge und Abläufe geprüft. Es wurde ein in Not geratener Schwimmer im See gesucht. Unter der Leitung des Lehrtaucheranwärters Pierre Walter wurden insgesamt neun Tauchgänge absolviert, bei denen jeweils die Leinenführer (Signalmann) Fragen der Lehrtaucher über sich ergehen lassen mussten. Zudem wurde das Verhalten des Tauchers unter Wasser genau beobachtet. Auch Pierre Walter wurde auf sein Können getestet, denn die Prüfungskommission hatte einen fiktiven Tauch-Notfall vorbereitet: ein Taucher war plötzlich verunglückt. Blitzschnell musste Walter handeln, Rettungskräfte alarmieren, alle Taucher aus dem Wasser beordern und zusammen mit seiner Mannschaft die Rettung des Tauchers einleiten. Geschafft, Walter absolvierte den Notfall ohne jegliche Einwende der Prüfer.
Zum Abschluss der Prüfung mussten die Anwärter im Feuerwehrhaus Bad Hersfeld noch einmal in einem Einzelgespräch mit der Prüfungskommission gezielt ihr Wissen unter Beweis stellen.
Am Ende der über eineinhalb jährigen Ausbildung haben alle Anwärter bestanden und konnten von ihre Urkunden sichtlich erleichtert in Empfang nehmen.
Hintergrund: Die Feuerwehr Bad Hersfeld ist die einzige Feuerwehr in Osthessen, welche eine eigene Wasserrettungseinheit mit Feuerwehrtauchern unterhält. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich dabei bis über die Grenzen des Landkreises hinaus, wo ab jetzt auch die neuen Taucher zum Einsatz kommen werden. Die nächstgelegene Feuerwehrtauchereinheit befindet sich bei der Berufsfeuerwehr in Kassel.